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Offener Brief

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schönheide,

 

wie Sie letzthin den Medien entnehmen konnten, geht wieder ein Riss durch die Ortschaft, die Gemeinde und besonders durch die Herzen der Menschen dieser ganz besonderen Gegend des Erzgebirges.

 

Die Entscheidung an meinem 3. Tag im Amt, die Aufeisung der Halle in spätere und somit kältere Rahmenbedingungen zu verschieben, hat verständlicher Weise für Unmut und Unzufriedenheit gesorgt, - bei Mitgliedern und  Fans des Vereins und den Kindern, die durch die Coronaeinschränkungen der letzten beiden Jahre sowieso schwer getroffen wurden.

 

Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, obschon die Gründe hierfür einfach belegbar sind. Die Kosten für die aufzuwendende Energie betragen aktuell das 7-8fache im Vergleichszeitraum der letzten Saison. Monat für Monat sogar steigend, ein Ende ist derzeitig nicht absehbar.

 

Sämtliche Gemeinden mit energieintensiven Sportstätten nicht nur in Sachsen haben den exorbitanten Energieaufwand und die damit verbunden Tagespreise sowie die folgenden Ausgaben für Energie sorgfältig abzuwägen im Hinblick auf die Folgen für die Tradition, die Erfolge und das Engagement der fest verwurzelten Vereine, die mit Hingabe den Sport-Nachwuchs, die Kinder, die Jugend und die Profis, die überregional und manchmal sogar landesweit bekannt sind.

 

Der Betrieb der Mehrzweckhalle für den Eissport ist grundsätzlich und insgesamt eine freiwillige Aufgabe der Kommune. Der Verein fordert wie in jedem Jahr das Eis, die Gemeinde soll die Bedingungen dafür schaffen. Die finanzielle Grundlage dafür bildet der Haushalt, der planmäßig und ausgerichtet an der Lebenswirklichkeit vollzogen wird.

 

Bei der jetzt geforderten Aufeisung werden die hohen Ausgaben aus dem Schönheider Haushalt abfließen, die Liquiditätsreserven werden damit weiter außerplanmäßig reduziert.

 

Auch würden damit in der Folge die anderen Vereine der Gemeinde benachteiligt, da diese außerordentlich hohen Aufwendungen für Energie nur diesem Verein einen Nutzen generieren, die Einnahmen aus Besuchen von Gästen, Spielen und Sponsoren werden nur gering steigen und keinen nennenswerten Zuwachs haben. Zudem wurde ein Eigenbeitrag bzw. eine Zuzahlung den „Wölfen“ dieses Jahr bereits per GR-Beschluss erlassen.

 

Uns alle hat die Energiekrise völlig unverschuldet getroffen. Und wir sind alle gleichermaßen an den verschiedensten Stellen betroffen.

 

Aber wie nun weiter?

 

Für einen ordentlichen Bürgerentscheid ist die Zeit zu knapp!

 

Ich habe die Verschiebung der Aufeisung auf die 38. KW angekündigt, eine Woche vorher wird der Gemeinderat über die möglichen Folgen jedweder Entscheidung beraten. Derzeit wissen wir nicht, welche Vorgaben unsere Bundes- und Landesregierung im Hinblick auf Stromeinsparungen beschließen wird und ob wir dann zu noch drastischeren Maßnahmen gezwungen sein werden. Einige Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie den Landrat habe ich ebenfalls über den Sachstand informiert.

 

Ich rufe Sie alle auf, sich an dem Meinungsbildungsprozess in dieser für uns so wichtigen Frage zu beteiligen:

  • soll das Aufeisen mit unbekanntem Ausgang, fragwürdigem, mglw. sehr kurzfristigem Erfolg für eine lückenhafte Liga und immensen Folgekosten für den Verein und die Gemeinde durchgeführt werden? oder
  • ist das konsequente Retten des Vereins durch eine durch uns alle unverschuldete Hochpreisperiode für Energie, ohne Eis – mit dem Fokus auf eine Saison im Jahr 2023 zu beschließen?

 

Nehmen Sie Anteil an diesen Überlegungen, nehmen Sie zu den Mitgliedern des Gemeinderates Verbindung auf, organisieren Sie sich oder formulieren Sie konkrete Forderungen, um in dieser schwierigen Zeit den Entscheidungsträgern – dem gesamten Gemeinderat – eine Entscheidungshilfe zu bieten, und somit von dem Recht und der Pflicht der demokratischen Teilhabe Gebrauch zu machen!

 

Die Kontaktdaten zu den Räten finden Sie auf der Internetseite der Gemeinde Schönheide.

 

Die Entscheidung des Gemeinderates muss der gesamten Gemeinde dienen, allen Vereinen und den Kindern! Behalten Sie dies bitte fest im Blick.

 

Mit einem herzlichen „Glück-Auf“

 

Thomas Lang

Bürgermeister

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