Die Oberschule kann Erdbeben-Messtation werden
Als Bürgermeister von Schönheide hatte ich mich vor einiger Zeit mit der Frage an Prof. Dr. Buske von der Bergakademie Freiberg gewandt, ob an der Geschwister-Scholl-Oberschule in Schönheide nicht auch ein Seismometer zur Erdbebenmessung installiert werden könnte.
An einigen Schulen in Sachsen sind bereits einige solcher Messstellen eingerichtet worden.
Seit Ende März treten gerade wieder Erdbeben im Vogtland bei Klingenthal auf. Am 10.4., war dort um 17:43 MESZ mit einer Lokalmagnitude von 2,7 das mit Abstand stärkste Erdbeben zu verzeichnen. Das Erdbeben war vor Ort zu spüren. Sogar an der Raspberry-Shake-Station am Sorbischen Gymnasium in Bautzen in 150 km Entfernung war dieses Ereignis noch zu erkennen. Ein Bild der Registrierung aus Markneukirchen in unmittelbarer Nähe zum Herdort ist nachfolgend beigefügt. Mit weiteren Beben bei Klingenthal ist in den kommenden Tagen und Wochen zu rechnen.
Die Bergakademie profitiert damit von den Messergebnissen und kann das Lagebild zu den Erdbeben in Sachsen verdichten, die Schüler können aktiv im Physik- oder Geographieunterricht an Echtzeitergebnissen teilhaben. Bei dem Raspberry-Shake-Seismometer handelt es sich um einen Erschütterungssensor, der an einen Raspberry-Pi-Rechner angeschlossen ist. Das Ganze ist in einem Gehäuse ziemlich kompakt mit ca. 15x15x5cm verpackt. Ab dem neuen Schuljahr könnte die Einrichtung des Sensors in der Oberschule stattfinden.
Dann könnte Dr. Hellwig von der TU Freiberg mit einem Übersichtsvortrag für interessierte Schüler einen Vortrag mit dem Titel "Die Welt der Geophysik - Einblicke bis ins tiefe Erdinnere" halten. Für mehrere Schülergruppen von bis zu 20 Schülern könnte der Vortrag interaktiv mit einer Übung zur Erdbebenlokalisierung stattfinden.
Damit könnte die Oberschule in Schönheide ihr Portfolio um eine wichtige Sensortechnik erweitern und damit ein umfangreiches und vor allem abwechslungsreiches Bildungsangebot ergänzen.